Rudolf Morsey

deutscher Historiker; 1970-÷1996 Professor für Neuere Geschichte an der Verwaltungshochschule in Speyer; Hauptarbeitsgebiete: Zeitgeschichte, Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte; Veröffentlichungen u. a.: "Die oberste Reichsverwaltung unter Bismarck", "Brüning und Adenauer", "Das Ende der Parteien 1933", "Görres-Gesellschaft und NS-Diktatur"

* 16. Oktober 1927 Recklinghausen

† 14. Mai 2024

Herkunft

Rudolf Morsey, kath., geb. 1927, stammte aus Recklinghausen im Ruhrgebiet. Seine Mutter Hedwig, geb. Rodegor, zog ihn und fünf jüngere Geschwister auf. Sein Vater war leitend bei der Krankenkasse AOK in Dortmund tätig, verlor diese Stelle aber, da er sich 1933 als Katholik weigerte, der NSDAP beizutreten. Die Familie zog anschließend nach Münster, wo der Vater als Verwaltungsrat arbeitete.

Ausbildung

M. besuchte das Gymnasium Paulinum in Münster, wurde 1943 im Krieg zunächst Luftwaffenhelfer, gefolgt vom Reichsarbeitsdienst. Als Flaksoldat der Wehrmacht erlebte er das Kriegsende 1945 im Sauerland. Im Anschluss an die Kriegsgefangenschaft im US-Lager Remagen legte er das Abitur in Münster ab und absolvierte am dortigen Diözesanarchiv ein Praktikum. Ab 1947 studierte er an der Universität Münster Geschichte, Germanistik und Volkskunde. Nach dem Ersten Staatsexamen 1954 erarbeitete er bei Kurt v. Raumer seine Dissertation "Die oberste Reichsverwaltung unter Kanzler Bismarck 1867-1890" und wurde 1955 in ...